Seinerzeit war er zwar populärer als seine beiden Kollegen Charles Chaplin und Buster Keaton, im Kanon der Filmgeschichte wird Harold Lloyd aber immer erst nach ihnen genannt …Das liegt zum einen daran, dass er nur Schauspieler war und nicht wie seine Kollegen auch Regisseur. Es liegt aber auch daran, dass seine Figur des strebsamen, netten ‚Boys’ weniger Charisma hat als beispielsweise Chaplins poetischer Tramp oder Keatons eisernes kleines Stehaufmännchen – beides Außenseitertypen. Doch in Bezug auf waghalsige Aktionen steht Lloyd beiden in nichts nach: Das Bild aus „Savety Last“, wo er an einem Uhrzeiger am Wolkenkratzer hängt, ist längst zur Ikone geworden. Seine meist selbst ausgeführten Stunts, in denen sich Lloyd im wörtlichen Sinn hocharbeitet, sind atemraubend: Wenn Lloyd an Hochhäusern rumklettert, krallt man sich am Fernsehsessel fest (immer noch, nicht nur damals als Kind, wenn die Filme im Fernsehen einem die Sonntag-Nachmittage versüßt haben). Die schöne Harold Lloyd Collection auf zehn DVDs ist die bislang größte Sammlung seiner Werke und umfasst 29 Filme, darunter fast alle Langfilme, zahlreiche Kurzfilme und zwei Dokus.
(UIP, VÖ: 24.4.2008)
