Er macht so unglaublich andere Filme, doch man merkt das zunächst kaum, weil die Bildersprache nicht offensiv oder expressiv ist: Jacques Rivette erschafft mit seinen Filmen eine parallele Welt …
Vier Filme des Nouvelle Vague-Regisseurs – „Céline und Julie fahren Boot“ von 19 74, „Duelle“ von 1976, „Merry-Go-Round“ von 1979 und das Spätwerk „Vas Savoir“ von 2001 – werden nun zu seinem 80. Geburtstag in der Jacques Rivette Edition zusammengefasst. Die Box von Kinowelt ist nach der fantastischen Edition von Flaxfilm die zweite große Veröffentlichung von Rivette-Filmen, die nicht nur durch ihre Länge und Langsamkeit eine ganz eigene Rezeption ermöglichen. Immer mit einem Anteil Improvisation entstanden, spielt Rivette mit den Gegensätzen Zufall und Ordnung. Zugleich verwischt er die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fantasie. Sein Realismus wird immer gesprengt von fantastischen Elementen, kriminalistische Handlungsaspekte sind von übersinnlichen durchzogen und das in den Filmen häufig zitierte Theater tut sein Übriges, um Schein und Sein unauflöslich durcheinander zu wirbeln. Als Extras gibt es ein längeres Interview mit Jacques Rivette und ein Gespräch über „Va savoir“.
(Kinowelt)
