Ein selten blöder Titel. Es gab ja Anfang der 90er Jahre, zu Beginn der elektronischen Revolution, ständig Compilations, die Future Sound of Irgendwas hießen.
Das hat, auch wenn logisch betrachtet unsinnig (gibt’s ja schon zu kaufen, ist also Gegenwart, nicht Zukunft), popistisch gedacht seine Berechtigung, will es doch eine Aufbruchstimmung formulieren und das eigene ‚vorne sein’ arrogant postulieren. Aber passt das zu Folk? Gibt es Avantgarde-Folk, oder ist das nicht ein Widerspruch in sich? Egal: tolle Zusammenstellung, die zarte, oft akustisch dominierte, mal auch elektronisch unterwanderte Musik von Colleen, Animal Collective, Ryuichi Sakamoto, Ana Da Silva (Raincoats) Psapp, den etwas überschätzten März oder The Books versammelt. Alles sehr zart und, obwohl eigenwillig, bestimmt auch allgemeinverständlich, also für’s Folk.
(Stereo Deluxe / Edel, VÖ: 24.2.2006)