Battles (Konzert, 15.8.2007, Gloria, Köln)

Mann, habe ich mich darauf gefreut. Die Battles spielten bereits im Frühling in Köln, ich hatte aber leider keine Zeit. Danach hat man mir versichert, ich hätte Großes verpasst. Also habe ich vor ihrem Konzert im Rahmen des c/o-pop-Festivals in Köln auch Großes erwartet …   

Vorher spielten Apparat feat. Raz Ohara, von denen ich mir nicht so viel erwartet hatte. Positiv überrascht genoss ich in meinem leicht kränklichen Erschöpfungszustand deren psychedelisch-entspannte Electronica. Auch der Gesang – sowohl von Raz Ohara als auch von Apparat – fügte sich gut in den fluffigen, aber nicht schluffigen Sound ein.

Dann durfte man etwa eine halbe Stunde lang dem Soundcheck der Battles lauschen. Für die Organisation sprach das nicht. Der Auftritt begann etwas lang und breit mit einem sich langsam aufbauenden Intro. Alles mit perfekten Timing, alles extrem virtuos, alles genau auf den Punkt. Doch was man in der nächsten Stunde erlebt, ist zunehmend ermüdend. Math-Core (math von mathematic, also die extrem komplex durchkomponierte Variante des Hardcore und meist instrumental, wie auch bei den Battles) zeigt sich hier in seiner Extremform als steifer Kontruktivismus, der häufig klingt wie Loop-Techno in Rock, aber garantiert ohne Funk. Irgendwie passt es dann, dass sich die Bandmitglieder (ex Don Caballero, ex Helmet, ex Lynx und der Sohn von Free-Jazzer Anthony Braxton!) extrem cool geben und sich ihrer Virtuosität hingeben. Auf ihrem Album „Mirrored“ wirkt das Ganze durch dezente Popstrukturen catchy und rockt, ohne das man die Komplexität missen müßte. Im Konzert – ich bin der letzte, der etwas dagegen hat, wenn das Material live variiert wird – zerfasert alles, scheint jede Wendung und jeder Dreh Selbstzweck zu sein und der Sound wird in seiner Perfektion steif, trotz einiger herausragender Momente. Natürlich meint das alles nicht, dass das Konzert scheisse war, aber etwas Zuviel des Guten!        

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