Hans Leyendecker findet Blogs antidemokratisch

Der renommierte Journalist Hans Leyendecker (ehemals Spiegel, jetzt Süddeutsche) bescheinigt im Buchmesse-Podcast des Literatur-Café „Blogs keine allzu große Relevanz. »Leute, die in Blogs schreiben, sind zum Teil antidemokratisch. (…)

 Ein Großteil [von Blogs], den ich lese, ist zynisch, ist verachtend, ist böse, ist gegen jedermann.« Die meisten besäßen eine Form, »die von der Vorverachtung lebt«“, zitiert das Literatur-Café. Da liest er wohl einfach die falschen. Sicher gibt es das, aber der Hintergrund für eine solche Äußerung scheint mir doch vielmehr wieder einmal der Versuch eines klassischen Journalisten zu sein, die ungeliebte Konkurrenz aus dem Netz zu diffamieren. Niggemeiers BILDblog findet er aber gut. Tja, der ist ja auch ein Kollege im klassischen Sinn.

3 Antworten auf „Hans Leyendecker findet Blogs antidemokratisch“

  1. Kleiner Nachtrag: Natürlich ist es gut, sich in Zeiten allgemeiner Kürzungen für einen kostenintensiven, solide recherchierenden Journalismus stark zu machen. Und natürlich haben die meisten Blogs genau damit nichts zu tun. Wollen sie ja auch nicht. Hier geht es um schnelles Reagieren jenseits von elitären Informationskanälen. Jeder darf, und das ist in der Grundvoraussetzung des Mediums eigentlich gerade demokratisch. Da ist natürlich auch Undemokratisches zu finden – wie in jeder Demokratie. Wenn jemand so übel verbale Tritte verteilt vie Leyendecker, habe ich aber das Gefühl, dass es um was anderes geht als nur den klassischen, investigativen Journalismus zu schützen.

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