Die Lebensgeschichte des Griechen Argyris erzählt zugleich vom Schrecken des Krieges und von den Möglichkeiten des Umgangs mit den Erinnerungen …
Argyris war drei Jahre alt, als die SS in einem Massaker über 200 Bewohner seines Dorfes, darunter seine Eltern und 30 weitere Verwandte, brutal ermordeten. Der Film verfolgt Argyris’ Lebensweg in ein Waisenhaus in Athen, den Umzug in ein Kinderdorf in der Schweiz, sein politisches Engagement während der faschistischen Diktatur in Griechenland bis hin zu seiner Arbeit wider das Vergessen des Massakers. Dabei steht neben dem Unfassbaren der Gräueltat vor allem die Frage im Vordergrund, wie man mit einer solchen Vergangenheit leben kann: Vergessen, verdrängen, verarbeiten? Argyris durchlebt alle Phasen und beharrt im Alter darauf, nicht zu vergessen. Dass die Bundesregierung auf sein Engagement bis zuletzt zwiespältig reagiert hat, verwundert einen in Anbetracht des Falls des Ministerpräsidenten Günther Oettinger weniger.
(Bundesstart: 17.5.2007)
Zuerst erschienen in choices 5/07



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