Alice Schwarzer und die Bildzeitung: Gute Freunde?

Seit einem Jahr gibt es schon die ekelhafte Vereinnahmung historischer Personen durch Bild in ihrer „Jede Wahrheit braucht einen Mutigen, der sie ausspricht“-Kampagne (die zynischen PR-Heinis lachen sich wahrscheinlich über die Empörten schlapp – mach ich aber trotzdem, mich empören). Jetzt findet die Kampagne ihren verdrehten Höhepunkt in einem Bild von Alice Schwarzer …

Ich habe mich zunächst gewundert, dass die Zeitung gegen Schwarzers Zustimmung ihr Bild verwenden darf. Dann fürchete ich, dass Schwarzer diesen Gedankentwist eventuell reizvoll und amüsant gefunden haben könnte. Auf ihrer Webseite war dazu nichts zu finden, eine Mailanfrage an sie blieb leider unbeantwortet. Allerdings war ich wohl nicht der einzige, der sich und sie fragte. Nun findet sich seit gestern endlich eine Stellungnahme auf ihrer Seite, wie ich über Bildblog gerade erfahre: Sie hat zugestimmt!

Ob das nun lustig ist, raffiniert subversiv oder ein naives Spiel mit dem ‚Feind‘, das nach hinten losgeht, kann ich im Moment gar nicht sagen. Aber die Versionen mit Ghandi, Martin Luther King etc. bleiben natürlich anmaßende, widerliche und zynische PR-Scheiße – kann dann das hier gut sein? Vor allem, wenn Schwarzer nur wieder durch die eindimensionale Geschlechter-Brille argumentiert (unter all die bislang verwendeten Männerportraits müsse auch eine Frau)? Die Männer konnten wenigstens nichts dafür, dass sie für Bild geworben haben – sie wurden ja nicht gefragt.   

2 Antworten auf „Alice Schwarzer und die Bildzeitung: Gute Freunde?“

  1. Sehr geehrte Damen und Herren,

    eins was ich wenig verstehe, wer schon gegen Schwarzer ist, woher dann das Interesse. Ist sie denn tatsächlich die Persönlichkeit, was man aus ihr macht.
    Es gibt Tausend andere Frauen, als dass ich mich unbedingt für Schwarzer interessieren müsste.
    Sorry, Einschätzung, weniger der Frau auch noch Dokumentare leisten.

    Mit freundlichen Grüßen

    H. Schlauch

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