„Ich habe euch nicht vergessen – Simon Wiesenthals Leben und Vermächtnis“ von Richard Trank

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Das Leben des so genannten Nazi-Jägers Simon Wiesenthal vom Überleben der KZs über die Überführung von Nazi-Verbrechern wie Eichmann bis zu späten Anfeindungen als ‚Unruhestifter’ und seinem Tod im Jahr 2005 …

Im Original ist es Nicole Kidman, die den Lebensweg des ‚Nazi-Jägers’ Simon Wiesenthal erzählt – in der deutschen Fassung übernimmt Iris Berben die Erzählfunktion: An Hand von Archivfotos, älteren Interviews mit Wiesenthal und aktuellen mit Mitarbeitern, Weggefährten, Familienmitgliedern und Freunden erfahren wir von Wiesenthals traumatischen Erlebnissen in verschiedenen KZs, von seinem Überleben und der daraus resultierenden Aufgabe, die Verantwortlichen zu überführen. Der Film macht auf ergreifende Art (leider auch mittels pathetischen Musikeinsatzes, was nicht nur unnötig, sondern auch ärgerlich ist, wenn man die damit einhergehende ‚Ästhetisierung‘ der Judenvernichtung betrachtet/ vgl. Claude Lanzmanns „Shoah“) plausibel, wie das Überleben für Wiesenthal zugleich eine Aufgabe in sich trägt. Die ‚Schuld’ des Überlebens trieb ihn manisch an, trotz aller Widerstände in einem Nachkriegs-Europa, das nicht aufarbeiten, sondern vergessen wollte.
(Bundesstart: 1.11.2007)

Zuerst erschienen in choices 11/07