Juhu, es geht lustig weiter: Die alten Könige des Printreichs gegen die bösen Revoluzzer im Internet! Nachdem zuletzt FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher und dann Hans Leyendecker von der Süddeutschen mit überraschend simplen Statements zum Internet von sich reden gemacht haben, durfte nun Michael Konken seine interessante Meinung und sein außerordentliches Hintergrundwissen zur Blogosphere äußern …
Konken ist der Bundesvorsitzende des DJV (Deutscher Journalistenverband). Nach langer, gerechtfertigter und guter Rede über die schlechte Situation für Journalisten im allgemeinen und freie Journalisten im Speziellen, weil Arbeitgeber bzw. Auftraggeber es mit der Moral nicht so eng sehen und die wirtschaftliche Zwangslage zunehmend ungeniert ausnutzen (hier die komplette Rede), diskreditiert er sich leider mit der folgenden Passage:
„Blogs sind meines Erachtens nur in ganz wenigen Ausnahmefällen journalistische Erzeugnisse. Sie sind eher der Tummelplatz für Menschen, die zu feige sind, ihre Meinung frei und unter ihrem Namen zu veröffentlichen.“
Das erste ist vielleicht noch Meinungssache, aber Letzteres aufgrund des bestehenden Medienrechts eher unwahrscheinlich. Ein Blog ohne Impressum?
Wie gering seine Ahnung vom Thema ist, zeigt er auch hier:
„Uns steht es gut zu Gesicht, wenn wir Richtlinien finden, um Müll von Qualität zu trennen und dies den Internetkonsumenten deutlich machen. Das Internet ist eine Plattform auch für Schmierfinken ganz besonderer Art. Schmierfinken, die sich als Journalisten bezeichnen, die aber Persönlichkeitsrechte verletzen, sich nicht an unsere Postulate wie Wahrhaftigkeit, Objektivität, Vollständigkeit halten. Sie treiben ihr mieses Geschäft mit Veröffentlichungen, gegen die wir oft rechtlich nicht vorgehen können, die aber nicht selten ihre Voyeure finden.“
Wenn Herr Konken mal vage etwas von der Abmahnungswelle gehört hätte, wüßte er, dass im Internet eher handzahme Schreibpraktiken aus Angst vor Abmahnungen die Regel sind. Auch bei ‚Schmierfinken‘, denn denen sitzt das Geld ja auch nicht lockerer. Und dann kommt noch etwas Interessantes, das sein Unverständnis gegenüber der Wesensart des Internets verdeutlicht:
„Wir müssen in den nächsten Monaten eine quantitative Entrümpelung vornehmen, müssen qualitativ ausdünnen und festlegen, was unseren journalistischen Ansprüchen genügt.“
Über meine Mitgliedschaft im DJV möchte ich jetzt nicht grübeln, aber ich wünsche schon mal viel Spaß beim Ausdünnen und Entrümpeln…
Artikel 19 der UN-Menschenrechtskonvention schreibt kein Impressum vor. Es hat nicht jeder das Pech, in der real existierenden deutschen Demokratie leben zu müssen.
Michael Konkens Problem ist ein anderes. Er mag anscheinend keine Blogs mit Katzenbildern. Und wenn er dann noch beim Ego-Googlen an guten Positionen Katzenblog-Beiträge über ihn findet findet, dann wird er offenbar richtig sauer.
Mit dem Denken hat er es dafür wohl nicht so, denn sonst wüsste er, dass er mit seinen Schimpftiraden Blogs mit Katzenbildern dank des Streisand-Effektes erst richtig populär macht. Dumm gelaufen, da lacht http://www.stadl.biz ;-)
Mit besten Grüßen
Ein Katzenfreund
Die einzigen die bisher was vernünftieges zum Theme Blogs geschaft haben ist doch der Spiegel „David gegen Goliat“
zu Konken kann ich nur sagen das die erste frage die sich stellt die ist ob bloger überhaupt journalisten sein wollen. ich zumindest fühle mich weit dafon entfernt!
Für mich hat Konken einefach nicht verstanden was Blogs sind.
Ein Bloger Kollege hat es meiner mneinung nach gut getroffen!
Illus Blog über Konken: Wenn Journalisten durchdrehen