Gravenhurst & Yeasayer (Konzert, 24.11.2007, Gebäude 9, Köln)

Ich komme ja gerne ‚cool‘ spät auf Konzerte. Ärgerlich, wenn man dann, wie mir bei Hanne Huckelberg passiert, nur noch die Zugabe mitkriegt. Selber Schuld! Oder wenn man mal ausnahmsweise keine mittelmäßige Vorband verpasst, sondern eine anscheinend ganz interessante …

Vor Gravenhurst spielten in dem komplett gefüllten Gebäude 9 die mir gänzlich unbekannten Yeasayer aus den USA. Die sahen unmöglich aus und spielten auch unmögliche Musik: absolut eklektizistisches Zeug, zu dem einem aus dem Stand 165 Bands als Vergleich einfallen. Trotzdem schien mir das ob der drei Stücke, die ich noch hören durfte, ziemlich interessant zu sein. Das hat mich ein wenig an das ebenfalls komisch-interessante Konzert von Trans Am zu ihrem ersten Album als Vorband von Tortoise erinnert – ungefähr 1996.

Gravenhurst kommen auf die Bühne und bleiben da stehen. Will sagen: Shoegazer as Schoegazer kann be. Die Yeasayer haben sich sicherlich mehr bewegt während ihres Auftritts. Egal. Sie spielen ein paar Stücke ihres aktuellen Albums „The Western Lands“ und mir und dem Kollegem fällt das erstemal auf, dass der Plattentitel und der gelegentliche Wüstensound gut miteinander korrelieren. Ansonsten sind bei Gravenhurst die Eckdaten ja klar: noisig-smart wie My Bloody Valentine, impulsiv wie Mogwai und dann gibt es noch die Singer/Songwriter-Ebene, Restbestände des Frühwerks von Nic Talbot, dem Komponisten und Sänger der Band. Von Letzterem gibt es als Zugabe drei Stück als Soloperformance von Talbot. Ein solides, aber recht unpersönliches und eher routiniertes Konzert, dessen gelegentliche Noiseeinlagen meinen Durst nach etwas mehr körperlicher Präsenz nur noch mehr triggerten. Vielleicht habe ich in letzter Zeit einfach zu viele außergewöhnliche Konzerte gesehen …