Orson Welles hatte ja bekanntlich nach einem furiosen Start in jungen Jahren sein restliches Leben eher damit zu kämpfen, seine Projekte selbstbestimmt realisieren zu können …
Und so war auch seine „Macbeth“-Verfilmung nur ein bedingt glückliches Unternehmen. Welles hat noch vor seinem eigentlichen Filmdebüt „Citizen Kane“, mit dem er schlagartig berühmt wurde, zahlreiche Theaterinszenierungen gemacht und diese häufig auch abgefilmt. Diese gefilmten Theaterstücken arbeiten bereits mit mehreren Kameras und Einstellungen, sind also im Zwischenreich zwischen Theater und Film anzusiedeln. Mit „Macbeth“ widmet sich Welles 1948 wieder seiner Liebe zum Theater, macht aber einen Kinofilm. Dementsprechend ist das Werk ein post-expressionistischer Bühnenfilm(!), der mit seinen extremen Perspektiven und Schattenspielen auf den deutschen Film der 20er Jahre verweist, aber natürlich auch Welles Handschrift einer raffinierten filmischen Inszenierung trägt. Doch wie so oft hatte er auch hier letzten Endes keinen Einfluss auf die Montage – eindrucksvoll ist der Film dennoch. Die DVD enthält eine Bonus-Disk mit Ausschnitten aus den genannten frühen Theaterinszenierungen des Regisseurs und eine Analyse seiner Begeisterung für Shakespeare.
(Arthaus, VÖ: 10/07)



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