Sein Musikhumor und das Virtuositätengehabe mag so manchem auf den Wecker gehen. Ich kenne so jemanden und versuche immer wieder verzweifelt, Zappas Qualitäten dagegen hervorzuheben …
Zappas ewiger Freund und Feind Captain Beefheart gilt heute sicherlich als experimenteller, einflussreicher und, ja, cooler – und das auch zu recht. Aber der Frank Zappa der 60er Jahre war gewiss auch von größter musikalischer Bedeutung. Jenseits des gefürchteten Themas ‚Humor in der Musik‘ finden sich auf seinen Alben „Freak Out“, Absolutely Free“, „We’re Only In It For The Money“, „Uncle Meat“ oder seinem ersten Album unter eigenem Namen, „Lumpy Gravy“, nämlich tolle Momente zwischen Pop, Jazz, Minimal Music und Geräuschcollagen. Spätestens in den 70er Jahren roch der Hang zur Wiederholung und auch zur Virtuositätenausstellung aber schon sehr komisch. Daher ist es lobenswert, dass Billy James für sein Buch über „Frank Zappa und die Mothers of Invention“ mit den frühen Jahren – also den 60ern – genau die richtige Zeitspanne gewählt hat. James beschreibt die Anfänge, das viele Proben und live spielen und die Aufnahmen für die ersten Alben der Band vor allem anekdotisch. Allzu tief gehende musikalische oder popkulturelle Analysen im Kontext der Zeit sollte man hier nicht erwarten, aber eine kurzweilige Lektüre.
(Hannibal)
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Die frühen Jahre“ von Billy James (Buch)“
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