„More“ & „La Vallé“ von Barbet Schroeder (DVD)

more.jpgla-valle.jpg 

„More“ und „La Vallé“, die ersten beiden Filme von Barbet Schroeder (Jüngst mit der Dokumentation „L’Avocat de la terreur“ im Gespräch), zeigen die Ernüchterung nach dem Aufwachen aus dem Hippietraum … Die Filme gelten vor allem wegen der Filmmusik von Pink Floyd als legendär und werden auch explizit darüber beworben. Sie sind aber auch ansonsten eine Wiederentdeckung wert. „More“ von 1969 begleitet einen deutschen Gammler, der in Paris auf Estelle trifft. Mit ihr geht er nach Ibiza. Dort verfallen sie dem Heroin. In „La Valle“ (1972) schließt sich eine Diplomatengattin auf der Suche nach Vogelfedern einer Expedition in ein unbekanntes Tal an. Die Reise wird vorangetrieben von einer Sehnsucht nach dem ungetrübten Natürlichen. Aber sie ahnen alle, dass es kein Zurück zur Unschuld gibt. „La Valle“ wirkt wie eine friedliche Version von Herzogs „Aguirre“, der ebenfalls 1971 entstand. Die Stories beider Filme sind seltsam Vage, voller unaufgelöster Andeutungen und Abzweigungen und wirken in ihrer Ziellosigkeit mitunter gar Dokumentarisch. Die fehlende Stringenz lässt sie etwas holprig wirken, macht aber auch einen großen Teil ihres Reizes aus. Gerade dieses schluffige nicht-wissen-wohin, trifft die Katerstimmung der frühen 70er Jahre sicherlich recht gut.
(Red Planet)