„Opfer“ von Andrej Tarkowski
„The Addiction“ von Abel Ferrara

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Zwei sehr religiöse, und doch sehr unterschiedliche Werke von grossen Regisseuren erscheinen dieser Tage auf DVD: „Opfer“ von Andrej Tarkowski und „The Addiction“ von Abel Ferrara …„Opfer“ von 1986 war der letzte Film der russischen Regie-Ikone Andrej Tarkowski, der kurz darauf dem Krebs erlag. Als an seinem 50. Geburtstag der dritte Weltkrieg ausbricht, bietet Alexander ein Opfer an und trifft ‚Maria’, um alles ungeschehen zu machen. Tarkowski entfaltet in der einsamen nordischen Landschaft einen traumhaften Blick in innere Welten und Seelenzustände und entwickelt eine vollkommen unpathetische Spiritualität, die sogar gestandene Agnostiker ehrfürchtig ergreifen kann. Die Dokumentation „Regie: Andrej Tarkowskij“ von seinem Cutter Michat Leszczylowski zeigt Bilder von den Dreharbeiten und liefert ein bewegend intimes Portrait dieses bedeutenden Bilderpoeten (absolutMedien).
Abel Ferrara gilt ebenfalls als sehr religiöser Filmemacher, auch wenn seine Werke ungleich mehr Gewalt zeigen. Zehn Jahre nach Opfer dreht er mit „The Addiction“ eine philosophisch-religiöse Interpretation des Vampir-Stoffes. Die Philosophiestudentin Lili wird gebissen und ist von nun an ständig auf der Suche nach dem nächsten Kick. Vampire als Junkies, in einer weitergehenden Interpretation aber ganz allgemein eine Metapher für Sucht und Gier, die im Gegensatz zur Enthaltsamkeit im Film als Ursache für Böses in der Welt steht. In wunderschönen Schwarzweiss-Bildern zeigt Ferrara sein vermeintliches Vampir/Junkie-Drama (Kinowelt).