Schön, wenn von der momentanen Graphic-Novel Welle auch Klassiker hochgespült werden. Carlsen veröffentlicht die nur ein Jahr nach seinem Tod im Jahr 1967 entstandene „Che“-Biografie … – im Original: „La Vida del Che“ – erstmals auf deutsch. Geschrieben von Héctor Oesterheld, der 1978 während der Junta in Argentinien ermordet wurde, haben sich Alberto Breccia und sein Sohn Enrique die Illustration geteilt. Beide arbeiten im expressiven Stil in schwarzweiss, ihre Zeichnungen unterscheiden sich dennoch deutlich: Alberto schildert in einem expressiven, verschiedene Techniken vereinenden Stil das Leben von Che Guevara. Enrique Breccia umrahmt die Biografie mit den in rauen, fast abstrakten Bildern geschilderten letzten Tagen Ches im Dschungelkrieg in Bolivien. Eine desillusionierte wie pathetische Hommage, deren Entstehungszeit und unmittelbare Nähe zu den geschilderten Ereignissen dem Comic fest eingeschrieben sind.
(Carlsen)


