Der Philosoph Slavoj gilt mit seinem provokanten Auftreten und drastischen Äußerungen als akademischer Rockstar: er redet und redet und redet …
– wild gestikulierend, weil er Angst hat, sonst zu verschwinden, nicht da zu sein. Leicht neurotisch wirken seine Auftritte sicherlich, aber das passt ins Bild: Schließlich kreuzt er Marx mit Lacan – unterfüttert also seine Kapitalismuskritik mit Lacans Psychoanalyse-Update und möchte dabei vor allem Lacan verständlich machen. So redet er über Kapitalismus, Genuss-Zwang, Politik und die Philosophie, die er ein bescheidenes Denken nennt, das nicht die letzte Wahrheit aufspüren will, sondern lediglich über Dinge, Begriffe und Vorstellungen reflektiert. Der Film von Astra Taylor, die als charmante Begleiterin im Film auftritt, vermittelt humorvoll ein grobes Bild seines Denkens und seines Lebens.
(Bundesstart: 28.6.2007)
Zuerst erschienen in choices 10/07
Läuft genau ein Mal in Köln! Eine gute Kritik ist dann schmerzhaft, wenn einem der Film vorenthalten bleibt.
Au ja, die Kölner Kinolandschaft ist noch mal ein ganz spezielles – tragisches – Thema.
Zizek lief aber tatsächlich öfter und ist zumindest noch am Sonntag und nächsten Mittwoch zu sehen.