Einführung zu „Kuhle Wampe oder wem gehört die Welt“

Für die Filmreihe „Träume von Räumen – Wohnraum im Film“ des Filmforum NRW habe ich eine Einführung zu Slatan Dudows Kurzfilm „Wie der Arbeiter wohnt“ von 1930 als Vorfilm und seinen zusammen mit Bertold Brecht realisierten Langfilm „Kuhle Wampe oder wem gehört die Welt“ von 1932 gehalten. Der erste Film war komplett stumm – ein seltenes Kinoerlebnis, die Musik zum zweiten hat Hanns Eisler komponiert, inklusive der ersten Fassung des Solidaritätslieds.

Dank für das tolle Foto an Werner Busch!

Gespräch mit Prof. Hannes Rall über Comics und Animationsfilme

Am 17.6.2025 habe ich mit Prof. Hannes Rall (Nanyang Technological University Singapore) über sein 2024 in zweiter, komplett überarbeiteter Auflage erschienenes Buch „Animationsfilm. Konzept und Produktion“ sowie sein neues Buch „Comics. Konzept und Gestaltung“ – beide im Herbert von Halem Verlag erschienen, im Literaturhaus Köln gesprochen.

Das Video ist spontan entstanden und daher nicht optimal in Bildausschnitt und Tonqualität.

 

„Für den Bruchteil einer Sekunde“ von Guy Delisle

Der franko-kanadische Comiczeichner Guy Delisle erzählt in „Für den Bruchteil einer Sekunde“ die Vorgeschichte des Kinos als spannende Biografie eines Quereinsteigers und Hasardeurs: Es geht um die Lebensgeschichte des Engländers Eadweard Muybridge (1830-1904), der mit seinen Versuchen, Bewegung im Bild festzuhalten, Geschichte schrieb.

Den ganzen Artikel gibt es beim Filmdienst

Gespräch mit dem Drehbuchautor Marcus Seibert

Am 7. Mai habe ich für die Filmsociety im Kunstsalon e.V. mit dem Drehbuchautor Marcus Seibert („Lindenstraße“; „Wir Monster“; „Der Wald in mir“) über seine berufliche Laufbahn und seine Arbeit sowie über die Arbeit eines Drehbuchautors im allgemeinen gesprochen.

Moderation für den Film „Röbi geht“

Am 23. März durfte ich im Auftrag des Filmverleihs mindjazzpictures im Anschluss an die Filmvorführung von „Röbi geht“ im Odeon Kino in Köln ein sehr bewegendes Gespräch mit den Filmemacher*innen Christian Labhart und Heidi Schmid und den Palliativ- und Trauerexpertinnen Julia Strupp sowie Golrokh Esmaili Akkus führen. Ein beeindruckender Nachmittag zum Thema Sterben und Tod, aber eben auch zu Leben und Trost!
Fotos von David Heyer

„Für immer hier“ von Walter Salles

Es erscheint wie eine kleine Idylle: Der ehemalige Abgeordnete Rubens Paiva lebt mit seiner Frau Eunice Paiva und den fünf Kindern in einem großzügigen Haus direkt an der Promenade in Rio de Janeiro. Die Eltern kümmern sich liebevoll um ihre Kinder. In ihrem Haus wird gelacht, gegessen, getrunken. Ständig sind andere Kinder zu Besuch oder Freunde der Familie aus der künstlerischen und intellektuellen Gesellschaft der Stadt. Gestört wird die Idylle von willkürlichen Straßenkontrollen, bei der die älteste Tochter mit ihren Freunden von der Polizei drangsaliert wird. Gestört wird sie auch durch Militärfahrzeuge, die im Hintergrund durch die Straßen streifen. „„Für immer hier“ von Walter Salles“ weiterlesen

Filmgespräch zu „Köln 75“ mit Vera Brandes

Im ausverkauften Odeon Kino habe ich bei der  Sondervorführung der Filmsociety von Ido Fluks Film „Köln 75“ über die Entstehung des legendären „Köln Concerts“ von Keith Jarrett  24. Januar 1975 in der Kölner Oper, durchgeführt von der damals 18-jährigen Vera Brandes, mit der heute 69-jährigen Vera Brandes, die für die Kinotour extra aus ihrer griechischen Wahlheimat angereist war, ein sehr bewegendes Gespräch geführt. Anschließend wurde sie anschließend mit Standing-Ovations gefeiert.

„Köln 75“ von Ido Fluk

Der Vergleich zu Beginn des Films irritiert: hier Keith Jarrett auf der Bühne, dort Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle. Man hätte gerne Jarrett 1975 auf der Bühne der Kölner Oper erlebt, hören wir eine Erzählerstimme, wo das meistverkaufte Jazz-Solo-Album der Geschichte – „The Köln Concert“ – aufgenommen wurde. Mindestens genauso gerne hätte man Michelangelo beobachtet, wie er auf einem wackeligen Holzgerüst steht und die Fresken malt. Nicht nur ist der Vergleich etwas gewagt. Der Film zeige zudem weder das Eine noch das Andere, so der Kommentar aus dem Off, sondern das Gerüst. „„Köln 75“ von Ido Fluk“ weiterlesen

„Mickey 17“ von Bong Joon-ho

Die Erde in der Zukunft: Mickey und Berto haben Schuldner auf den Fersen, die ihnen nach dem Leben trachten. Einziger Ausweg ist die Flucht. Glücklicherweise startet gerade eine Expedition unter der Leitung des skrupellosen Hieronymous Marshall zu einem Planeten, den er kolonialisieren will, um dort eine reine Rasse zu erschaffen. Mickey meldet sich als sogenannter Expendable an, als ein Entbehrlicher. Die schlechte Nachricht: Er ist auf der Mission für alle riskanten Aktionen zuständig, die tödlich enden könnten. Die gute Nachricht: Dank eines Gedächtnisspeichers und eines Biodruckers wird er nach seinem Tod geklont. „„Mickey 17“ von Bong Joon-ho“ weiterlesen

„Like a complete Unknown“ von James Mangold

Zwischen allerlei Gerümpel in einem klapprigen Kombi eingequetscht rollt er als Anhalter über die Brücke des Hudson Rivers auf Manhattan zu. Kurz darauf steht er mit seinem wenigen Gepäck, das vor allem aus seiner Gitarre besteht, inmitten der Straßen von Greenwich Village. Dort – das weiß der junge Robert Zimmerman, der sich seit Kurzem Bob Dylan nennt – tummelt sich die Beatnik- und Folkszene. „„Like a complete Unknown“ von James Mangold“ weiterlesen

„Mutiny in Heaven – Die frühen Jahre von Nick Cave“ von Ian White

Höllensound

Nach dem Film weiß man auf jeden Fall, was Drogen bewirken können – im Guten wie im Schlechten. Eigentlich heißt der Dokumentarfilm von Ian White „Mutiny in Heaven – The Birthday Party“. Der deutsche Verleih hat sich aber aus nachvollziehbaren Gründen für einen werbewirksameren Titel entschieden. Wer kennt schon noch The Birthday Party? Aber deren Sänger Nick Cave kennt inzwischen wohl jeder und jede! „„Mutiny in Heaven – Die frühen Jahre von Nick Cave“ von Ian White“ weiterlesen

Filmgespräch zu „Maria“ von Pablo Larraín mit Hein Mulders, Intendant der Oper Köln

Am 20. Januar feierte die Filmsociety um 19.30 im ausverkauften großen Saal des Odeon Kino in Kooperation mit der Oper Köln die Preview von Pablo Larraíns „Maria“ über die Operndiva Maria Callas. Anschließend sprach ich mit Hein Mulders, dem Intendanten der Oper Köln, über den Film, der die Sängerin in der letzten Woche vor ihrem Tod in ihrem luxuriösen Pariser Appartement begleitet. „Filmgespräch zu „Maria“ von Pablo Larraín mit Hein Mulders, Intendant der Oper Köln“ weiterlesen

„A real Pain“ von Jesse Eisenberg

David (Jesse Eisenberg) ist angespannt, als er hektisch zum Flughafen fährt. Er wird gerade noch pünktlich kommen, aber sein Cousin Benji (Kieran Culkin) ist nicht so zuverlässig und immer für eine unangenehme Überraschung gut. Zig mal hat er ihn nun schon angerufen, ohne Reaktion. Doch als er am Flughafen ankommt, sitzt Benji schon ewig dort. Wie gesagt, immer für eine Überraschung gut. „„A real Pain“ von Jesse Eisenberg“ weiterlesen

„Filmstunde_23“ von Edgar Reitz und Jörg Adolp

Ein Klassenzimmer. Überall stehen Mikrofone herum. Schüchtern lächelnd blicken die Schülerinnen in die Kamera und wenden gleich wieder geniert den Blick ab. Am Lehrerpult steht ein Mann, Mitte dreißig. Er erklärt die verschiedenen Möglichkeiten der Kamerabewegung und fragt nach ihrer jeweiligen Wirkung. Er lässt die Schülerinnen Gegenstände beschreiben – einmal mit geschriebenen Worten, dann filmisch und fragt, welche Aspekte filmisch und welche sprachlich besser zu erfassen sind. Aber eigentlich, so erklärt der Mann, sei Film auch eine Sprache. Dann stellt er Fragen: „Wie würdest Du das filmen?“. „Wer von Euch würde es anders filmen?“. „Was ist der Unterschied?“. „„Filmstunde_23“ von Edgar Reitz und Jörg Adolp“ weiterlesen

„Die Saat des heiligen Feigenbaums“ von Mohammad Rasoulof

Iman (Misagh Zareh) steht als Regierungsbeamter in der Warteschleife. Die sehnlichst erwünschte Beförderung lässt schon lange auf sich warten. Umso größer ist die Freude, als er nun doch zum Ermittlungsrichter am Revolutionsgericht befördert wird. Das freut auch seine Frau Najmeh (Soheila Golestani), die nicht nur stolz auf ihren Mann ist, sondern auch auf eine größere Wohnung für das Paar und seine beiden Töchter, der Studentin Rezvan (Mahsa Rostami) und der Schülerin Sana (Setareh Maleki), hofft. Als die Familie den Erfolg bei einem gemeinsamen Restaurantbesuch feiert, hält sich die Freude der beiden Mädchen jedoch in Grenzen … „„Die Saat des heiligen Feigenbaums“ von Mohammad Rasoulof“ weiterlesen